Praxistipps

10 Tipps für einen Anfänger beim Spinnangeln

25 Jan, 2022

In 10 Schritten zum Erfolg beim Spinnfischen

 

Viele Angler fragen sich, was nun das Erfolgsrezept schlechthin der sogenannten Profis ist.

Angeln ist langfristig kein Glück!

Natürlich gibt es Anfänger die innerhalb kürzester Zeit auf unerklärliche Weise einen oder mehrere 90er Zander fangen, aber ein guter Angler bzw. Sportfischer fängt konstant gute Fische. Natürlich kann man sich die Größe nicht aussuchen und man hat keinen direkten Einfluss darauf, ob es jetzt ein 68cm oder ein 95cm Zander wird, jedoch ist lediglich derjenige ein guter Sportfischer der regelmäßig und konstant fängt.

Grosse Einzelfische sind ganz klar meist reine Glückstreffer....

"Die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln...."

Aus den Erfahrungen heraus von erfahrenen guten Sportfischern haben sich folgende entscheidende Punkte heraus kristallisiert, welche für den Erfolg wesentlich sind.

 

1. Vorinformation

Es ist stets eine Aufgabe sich auf fremde Gewässer umzustellen. Hier ist es wichtig sich vor dem Angeln möglichst umfassend über das Gewässer zu infomieren. Besonders beim Spinnfischen kann es von großen Nutzen sein über Google Earth das Ufer und die Struktur zu betrachten, oder bei Suchmaschinen Informationen über die Gewässerstrukturen heraus zu finden.

Das Internet ermöglicht es uns hier zahlreiche Informationen rund um nahezu jedes Gewässer zu finden.

  • Gewässerstruktur
  • vorkommende Fischarten
  • dominierend vertretener Futterfisch
  • Basisinformationen über Gewässergüte (Trübung, Temperatur, Wasserstand)

 

2. Selbstvertrauen

Werde nicht unsicher bei einer Beißflaute, Du hast dich für eine Technik bzw. Taktik oder Rangehens weise entschieden, probiere diese auch fertig aus!

 

3. Zielstrebigkeit

Bei längeren Beissflauten fällt es immer wieder schwer am Ball zu bleiben. Ein guter Spinnfischer muss hier die nötige Konzentration mitbringen um möglichst effektiv den Kunstköder zu animieren. Es können Stunden vergehen, bis die erste Rückmeldung von Seiten der Raubfische erfolgt. Ein guter Spinnfischer muss von der ersten bis zur letzten Minute am Wasser seine Konzentration halten können um nicht, wenn denn dann der lang ersehnte Biss erfolgt dieser "verpennt" wird mit einem zu spätem Anschlag.

4. Ehrgeiz

Dem Ansitzangler fällt es leicht die nötige Ausdauer bei seinem Projekt zu verfolgen, es macht ihm die gleiche Mühe den Köderfisch im Wasser liegen zu lassen, egal ob die Räuber fressen oder gerade nicht. Der Spinnfischer muss ermüdend immer wieder den Köder auswerfen und zurück animieren, dies mit der oben beschriebenen Konzentration die hierfür notwendig ist.

Dieses ggf. über viele Stunden hinweg.  Es hat nicht zuletzt einen wahrhaft sportlichen Aspekt eine längere Zeit aktiv das Spinnangeln auch in Beißflauten zu betreiben. Jedoch bemerkt man die Aktivitätsphasen der Fische deutlich schneller als ein Ansitzangler und erhält in diesem Fall auch sehr häufig die höhere Fangquote.

5. Anpassungsfähigkeit

Ein Beispiel für die Anpassungsfähigkeit eines guten Spinnanglers ist ein entsprechendes Kunstköder Sortiment, auch wenn man auf klares Wasser eingestellt war, dieses jedoch aufgrund einer Algenblüte oder eines Wasserstandswechsels nicht mehr vorfindet. Muss der gute Spinnangler bereit sein die Farbe des Köders entsprechend zu wechseln.

6. Fundierte Sachkenntnis

Hiermit ist am allermeisten die Erfahrung gemeint, welche man nur durch viele Stunden am Wasser erhält. Dies wird einen Internet-Angler zwar nicht sonderlich erfreuen. Aber nur weil in irgendeinem Forum, irgendein Hobbyangler 2 Wochen nach seiner bestandenen Sportfischerprüfung einen 1,30m Hecht gelandet hat, solltet Ihr euch nicht zwingend auf dessen begrenzten Erfahrungsschatz verlassen. Auch wenn man immer wieder verfolgen kann, das bereits nach einem solchen Einzelfang die ersten "neuen Freunde" bereits nach gemeinsamen Ausflügen fragen.

Erfahrene Angler, werden sich hüten lang erhaltene Informationen über Wasserstände, Mondeinfluss, Wind, Luftdruck, Lichteinfall, Wassertemperaturen an den jeweils wesentlichen geographischen Punkten zu den richtigen Zeitpunkten zu veröffentlichen.

7. Ideenreichtum

Ungewöhnliche Situationen ungewöhnliche Mittel, heißt hier die Devise.

Beispielsweise viel es uns im letzten Jahr schwer, trotz der Anwesenheit eines größeren Barschschwarms auf unsere Dropshot-Rigs die erwünschte Bissfrequenz zu erhalten. Da uns jedoch der Zauber von klickernden Glaskugeln aus dem Finesse-Fischen mit dem Texas-Rig bekannt war, montierten wir kurzerhand kurz oberhalb der Mundschnur am Drop Shot mit Hilfe eines doppelten ovalen Stoppers oben und unten 2 Glaskugeln und die Bissfrequenz nahm rasant zu.

8. Gute Ausrüstung

Als Spinnfischer hat man das Gerät viel in der Hand, hier ist natürlich besonders bei der Rute eine gewisse Präzision gefragt.

Die Rute muss immer entsprechend des jeweiligen Köders ausgerichtet sein. So muss eine Rute für Crankbaits oben heraus sehr parabolisch sein, eine Rute zum Gummifischangeln eine Spitzenaktion haben und so weiter.

Die Spinnruten von Greys und Sportex bieten hier jeweils sehr gute Möglichkeiten und hier findet man auch in einem moderaten Preissegment was vernünftiges. Im Zweifel sprich uns gerne an.

9. Präzision

Bitte vergesst nie Eure Schnur, Eure Snaps, Eure Sprengringe und eure Fluorocarbon- oder Stahlvorfächer zu kontrollieren. Seit so konsequent wie möglich bei den Kleinteilen, es gibt nichts ärgerlicheres als einen kapitalen Hecht, der wegen eines Knicks im Stahlvorfach mit einem Wobbler samt 2 Drillingen davon schwimmt und verenden wird.

10. Kommunikation

Natürlich teilt hier nicht jeder meine Meinung, das ist mir besonders bei diesem Punkt vollkommen bewusst. Aber wer sich mit den Kollegen am Wasser in der Lage ist aus zu tauschen, kann auch etwas in Erfahrung bringen. Natürlich sollte hier auch ein gewisser Anstand gewahrt werden und die erhaltenen Informationen nicht zur vollkommenen Zerstörung der Fischbestände führen. Aber so ist es einem möglich vernünftige Rückschlüsse zu ziehen.

Allerdings möchte ich hier betonen die Frage: "Wo gefangen, welche Uhrzeit, Luftdruck, Köderfarbe" ist hier dann doch unter Umständen doch ein wenig indiskret gegenüber dem anderen Spinnfischer.